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Gewappnet für den Großangriff?

Technologische Entwicklungen wie das Cloud-Computing und das Internet der Dinge prägen unsere Gesellschaft. Wir sind umgeben von Myriaden vernetzter digitaler Geräte. Weitere Entwicklungen wie autonome Fahrzeuge, Kryptowährungen und intelligente medizinische Implantate werden das Leben in Zukunft noch einschneidender verändern - oder tun es bereits. Die digitale Gesellschaft steht dabei vor einer großen Herausforderung: der Cybersicherheit. In den letzten Jahren hat sich die Art der Bedrohung drastisch verändert. Viele der heutigen Cyberangriffe gehen von mächtigen Angreifern aus. Sorgen bereiten insbesondere staatliche Organisationen, da sie langfristig agieren und über erhebliche technische Fähigkeiten und Ressourcen verfügen. Die beinahe im Wochenrhythmus bekannt werdenden Vorfälle zeigen: Gegen Angriffe im großen Maßstab sind viele der bisherigen Sicherheitslösungen nahezu wirkungslos. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Exzellenzcluster Cybersicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer (CASA) soll nun nachhaltige Gegenmaßnahmen ermöglichen. An dem Großprojekt ist auch das L3S beteiligt. In erster Linie geht es um den Schutz vor mächtigen Angreifern. Die Maßnahmen versprechen aber auch Sicherheit vor schwächeren Widersachern, etwa vor Cyberkriminellen, die aus finanziellen Motiven handeln. Beheimatet ist CASA am Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit der Ruhr-Universität Bochum, einer der international führenden Forschungsstätten auf diesem Gebiet.

Auch menschliches Verhalten im Blick

In CASA arbeiten Forscher aus der Informatik, Kryptografie, Elektrotechnik, Mathematik und Psychologie in einer einzigartigen Konstellation zusammen. In vier sogenannten Research Hubs dreht sich die Forschung um grundlegende, eher theoretische Fragen zur Kryptographie der Zukunft, um Plattformsicherheit und um Lösungen für komplexe sichere Systeme. Was das Vorhaben international einzigartig macht, ist der ganzheitliche interdisziplinäre Ansatz. So befassen sich die CASA-Wissenschaftler nicht nur mit technischen Fragestellungen, sondern untersuchen auch das Zusammenspiel von menschlichem Verhalten und IT-Sicherheit. Für die Anwendungsbereiche intelligente Produktion, Logistik und E-Health wollen die Forscher evaluieren, wie nutzerfreundlich und praktikabel die Ergebnisse des Exzellenzclusters sind. Diese ganzheitliche Betrachtung der Cybersicherheit, die Spitzenforschung, Interdisziplinarität und Anwendung integriert, birgt großes Potential für bahnbrechende Ergebnisse, die nicht nur die Wissenschaft grundlegend beeinflussen, sondern auch die Sicherheit praktischer Systeme langfristig verbessern können.

Das L3S ist durch Prof. Dr. Sascha Fahl vertreten. Der Preisträger des Heinz-Mayer-Leibnitz-Preises 2018 wechselte im Februar 2019 von der Ruhr-Universität Bochum an die Leibniz Universität Hannover. Als wissenschaftlicher Leiter des Research Hub „Nutzerfreundlichkeit“ befasst sich Sascha Fahl vor allem mit den menschlichen Herausforderungen von IT-Sicherheit und Privatsphäre. In einem ersten interdisziplinären CASA-Projekt erforscht er gemeinsam mit Prof. Dr. Angela Sasse von der Ruhr-Universität Bochum die Herausforderungen rund um die Integration von benutzbarer Sicherheit in Softwareprodukten während der Entwicklung.

Vorgestellte Projekte
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Prof. Dr. Sascha Fahl

L3S-Mitglied Sascha Fahl forscht an der Leibniz Universität Hannover und am CISPA im Kompetenzfeld Menschenzentrierte Cybersicherheit, das IT-Sicherheitsthemen mit Forschungsmethoden aus der Psychologie und Sozialwissenschaften verbindet, um den Faktor Mensch in IT-Sicherheitslösungen einzubeziehen.