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Gemeinsamer Datenraum für Wissenschaft und Wirtschaft
Im digitalen Zeitalter entstehen neue Erkenntnisse und Innovationen zum großen Teil aus der intelligenten Nutzung von Daten. Um den Transfer von Daten auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt FAIR Data Spaces mit 6,3 Millionen Euro. “Je mehr Daten aus verschiedenen Quellen über Disziplinen hinweg vernetzt, ausgetauscht und weiterverwendet werden können, desto größer ist die Chance, dass daraus neue Erkenntnisse entstehen“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Die ersten grundlegenden Initiativen hierfür laufen bereits: GAIA-X schafft eine sichere Dateninfrastruktur für Europa. Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) vernetzt Forschungsdaten und macht sie über alle Wissenschaftsdisziplinen hinweg besser nutzbar. FAIR Data Spaces strebt nun an, beide Initiativen durch den Aufbau eines gemeinsamen Cloud-basierten Datenraums zusammenzuführen.
Das Forschungszentrum L3S und die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften sind bereits an beiden Initiativen beteiligt. Im Projekt FAIR Data Spaces wird das Joint Lab von TIB und L3S dabei helfen, beide stärker technisch und organisatorisch zu vernetzen. Insbesondere ist geplant, den für die NFDI-Initiativen entwickelten Terminologiedienst auch für GAIA-X und die International Data Spaces nutzbar zu machen, damit Beteiligte mittels Terminologien, Vokabularien und Ontologien ein gemeinsames Verständnis der auszutauschenden Daten entwickeln können.
Das Projekt FAIR Data Spaces hält die Leitprinzipien einer verantwortlichen Verwaltung von Forschungsdaten ein, wonach die Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein sollen (englisch: Findable, Accessible, Interoperable, Re-usable, kurz FAIR). FAIR Data Spaces erstellt den Fahrplan für die Zusammenarbeit der beiden Initiativen, klärt ethische und rechtliche Rahmenbedingungen für den Datenaustausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und erarbeitet gemeinsame technische Grundlagen. Außerdem zeigt das Projekt, wie Gaia-X-Technologien für das Bereitstellen und Verwenden von Forschungsdaten entlang der FAIR-Prinzipien in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und Branchen genutzt werden können.
„Unternehmen, die mit Gaia-X kompatibel sind oder es werden möchten, bekommen dadurch leichteren Zugang zu Forschungsdaten“, sagt Verbundkoordinator Dr. Christoph Lange.
Technisch gesehen geht es bei FAIR Data Spaces darum, die Dienste der einzelnen NFDI-Konsortien allgemein nutzbar zu machen. Für wirtschaftsnahe Szenarien heißt das, dass die Dienste mit Gaia-X-konformen Schnittstellen versehen und dadurch mit den Gaia-X Federation Services for Identity & Trust, Federated Catalogue, Sovereign Data Exchange und Compliance interoperabel werden, die den Kern eines jeden auf Gaia-X-Technologie basierenden Datenraums bilden.
Im Rahmen von FAIR Data Spaces wird es auch einen Open Call geben. Damit will das Projekt weitere Unternehmen gewinnen, um das Zusammenspiel von wissenschaftlichen und wirtschaftsnahen Services aufzuzeigen.
Kontakt
Dr. rer. nat. Oliver Karras
Oliver Karras is a postdoctoral researcher and data scientist in the Data Science and Digital Libraries research group. He conducts research in the areas of data science, knowledge engineering and software engineering.
Prof. Dr. Sören Auer
Sören Auer is a member of the extended L3S Board of Directors, Director of TIB – Leibniz Information Centre for Science and Technology and Professor of Data Science and Digital Libraries at LUH.