Die technische Entwicklung der drahtlosen und mobilen Kommunikation ermöglicht zahlreiche neuartige Anwendungen, die die Verkehrseffizienz und Verkehrssicherheit verbessern. Fahrzeuge generieren FCD (Floating Car Data), die über die mobile Kommunikation verteilt und aggregiert werden, um die Verkehrssituation einzuschätzen und eine dynamische, verkehrsabhängige Routenführung zu ermöglichen.

Bei der Wifi-basierten ITS-G5-Technologie senden die Fahrzeuge regelmäßig CAMs (Cooperative Awareness Messages) an Fahrzeuge in ihrer Umgebung. Diese CAMs enthalten die Position, den Kurs und die Geschwindigkeit des sendenden Fahrzeugs und ermöglichen es dem empfangenden Fahrzeug, potenziell gefährliche Fahrbahnen zu erkennen und zu vermeiden. Dies bildet die Grundlage für kooperative Fahrerassistenzsysteme wie kooperative Spurwechsel-, Kreuzungs- oder Stauassistenten.

Bei nicht ausgerüsteten Verkehrsteilnehmern, insbesondere bei schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern, kann ein CAM-basiertes System aufgrund fehlender Daten keine vollständige Umfelderkennung erreichen. Abhilfe schaffen CPMs (Collective Perception Messages), die Sensorinformationen, z. B. von Radar-, Lidar- und Videosensoren, eines Fahrzeugs an andere Verkehrsteilnehmer weitergeben. Diese Sensorinformationen, die von verschiedenen Fahrzeugen gesammelt werden, müssen entsprechend fusioniert werden (Track-to-Track-Fusion), um gemeinsam eine präzisere und vollständigere Erkennung der Umgebung zu erreichen. Mit anderen Worten: Ziel ist es, mit den Augen der anderen zu sehen - z. B. um Personen zu erkennen, die möglicherweise von anderen Fahrzeugen verdeckt werden.