In diesem Forschungsprojekt geht es um die Frage, wie es Organisationen gelingt, aus einem großen, konkurrierenden Bewerberpool die richtigen Kandidaten auszuwählen. Wir wollen ein organisationssoziologisches Modell zur Bewertung und Auswahl und Auswahl von Nachwuchskräften für die empirische Fragestellung der Talentauswahl entwickeln.

Systemtheoretische Organisationstheorie und Konventionssoziologie werden konzeptionell so verknüpft, dass das Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen Normerwartungen (wie Geschlechtergerechtigkeit, Meritokratie etc.) und organisationalen Rationalitäten analytisch greifbar wird. Bislang ist aus organisationssoziologischer Sicht nicht hinreichend geklärt, wie genau Organisation (als eigene Ebene der Ordnungsbildung) und normative Erwartungen so zusammenwirken, dass erstens Probleme aus Erwartungskonflikten zu Lösungen und Lösungen wiederum zu Problemen werden können, zweitens, was genau für wen ein Problem ist und drittens, wann das Problem als Problem und/oder als Lösung gerahmt wird. Diesem theoretischen Projekt geht eine umfassende, prozessorientierte und multimethodische Feldforschung in zwei Organisationstypen voraus: Stiftungen und Kunsthochschulen.